Bei dem Begriff Fliesen denkt man als erstes an Keramikfliesen. Diese gehören zu den Beliebtesten und werden am häufigsten verlegt. Keramikfliesen lassen sich in drei Unterkategorien differenzieren: Steingut, Steinzeug und Feinsteinzeug. Die Basis aller drei Fliesenarten bildet ein Gemisch aus Ton, Sand und Feldspat.
Den Unterschied machen auf der einen Seite die genaue Zusammensetzung der Roh- und Zusatzstoffe und auf der anderen Seite die Brenntemperatur.
Charakteristisch für Steingutfliesen ist, dass sie besonders grobporig sind und sich leicht zuschneiden
lassen, wodurch sie sich auch in verwinkelten Bereichen leicht verlegen lassen. Allerdings können sie nicht
in stark belasteten Bereichen eingesetzt werden und eignen sich deshalb am besten als Wandfliese.
Steingutfliesen sind auf Grund ihrer hohen Porosität und der damit einhergehenden hohen
Wasseraufnahmebereitschaft (>10% des Gewichts) nicht frostsicher und sollten nur im Innenbereich
Verwendung finden. Sie sind nur in glasierter Form erhältlich, da sie sonst materialbedingt zu anfällig für
Schmutz sowie mechanische und chemische Beanspruchungen wären.
Im Gegensatz zur Steingutfliese ist das Fliesenmaterial der Steinzeugfliese weitaus dichter und nimmt somitweniger Wasser auf (<3% des Gewichts). Steinzeugfliesen gelten als frostsicher und widerstandsfähig sowohl gegen Säuren, Laugen als auch Abrieb und Verschleiß, daher eignen sie sich als Bodenfliesen für den Innen- und Außenbereich. Erhältlich sind Steinzeugfliesen als glasierte und auch unglasierte Fliesen.
Sehr hohe Materialdichte und eine extrem geringe Porosität sind die besonderen Merkmale der Feinsteinzeugfliesen. Durch diese Eigenschaften hat sie eine sehr geringe Wasseraufnahme (<0,5% des Gewichts) und ist besonders Strapazierfähig. Da Feinsteinzeugfliesen frostsicher sind, eignen sie sich als Bodenbelag für stark beanspruchte Böden im Innen- und Außenbereich. Diese Fliese ist in glasierter und unglasierter Ausführung erhältlich.
Natursteinfliesen liegen im Trend und erfreuen sich neben der Keramikfliese immer größerer Beliebtheit. Sie
sind meist aus Marmor, Granit, teilweise aber auch aus Basalt, Kalkstein, Sandstein, Travertin, Schiefer oder
Quarzit. Die natürlichen Materialien verleihen Natursteinfliesen die verschiedensten Maserungen.
Jede Fliese wirkt einzigartig und Einschlüsse und Adern hauchen der Raumgestaltung Leben ein.
Neben Zementfliesen, Glas-, Cotto- sowie PVC-Fliesen gehören neuerdings auch Porzellanfliesen zum
Sortiment eines gut sortierten Baustoffhandels.
Die Glasur einer Fliese schützt diese gegen Schmutz und sie ist dadurch leichter zu Reinigen. Außerdem
haben glasierte Fliesen eine höhere Resistenz gegen UV-Strahlung und chemische Einflüsse. Durch ihre
wasserabweisende Oberfläche sind sie besonders für Nassbereiche, wie zum Beispiel Badezimmer, zu
empfehlen. Bei der Verlegung in diesen Bereichen ist die Rutschfestigkeit des Materials besonders wichtig.
Da die Glasur in den unterschiedlichsten Farbtönen eingefärbt werden kann, lassen sich die
verschiedensten Oberflächenoptiken realisieren. Einer Keramikfliese lässt sich somit problemlos eine
Zement- oder Holzoptik verleihen.
Nicht außer Acht lassen sollte man, dass unglasierte Fliesen weniger anfällig für Kratzer sind und eine höhere Rutschfestigkeit aufweisen. Dadurch sind sie die richtige Wahl für Bodenbeläge, die einer hohen Beanspruchung ausgesetzt sind.
Eine weitere Fliesenart bilden polierte oder anpolierte Fliesen. Im Gegensatz zu glasierten Fliesen müssen
diese teilweise imprägniert werden und sind nicht mehr Rutschfest.
Nicht nur bei der Wahl des geeigneten Fliesenmaterials steht eine große Palette zur Auswahl, sondern auch bei der Form kann aus unzähligen Formaten gewählt werden. Voll im Trend liegen momentan großformatige Fliesen und Mosaikfliesen. Für gewölbte und verwinkelte Bereiche eignen sich dabei besonders Mosaikfliesen, da sie meist auf einem Trägernetz verklebt sind.
Mechanische Beanspruchung kann einer Fliesenglasur sehr zusetzen, daher ist es ratsam vor dem verlegen einige Faktoren zu beachten: wie hoch ist die Begehungsfrequenz und welche Art von Schuhwerk (harte oder weiche Sohle, Barfußbegehung) betritt den Boden. Außerdem stellt sich bei glasierten Fliesen die beachtenswerte Frage, wie stark die Kacheln Verschmutzungen ausgesetzt sind.
Neben der Abriebfestigkeit gibt es eine weitere Größe, die Härte und somit Widerstandsfähigkeit der Fliesenglasur definiert, die sogenannte Ritzhärte. Sie verdeutlicht die Resistenz der Fliesenglasur gegenüber kratzenden bzw. ritzenden Belastungen.
Die Skala der Ritzhärte beginnt mit 1, für sehr weiche Glasuren und endet mit 10, für sehr harte und widerstandsfähige Glasuren.
Abriebklasse 1 – sehr leichte Beanspruchung
Privater Wohnbereich: Wandfliesen
Abriebklasse 2 – leichte Beanspruchung
Privater Wohnbereich: Wandfliesen, Barfuß-/Hausschuhbereich, Bade- und Schlafzimmer
Abriebklasse 3 – mittlere Beanspruchung
Privater Wohnbereich: Bade- und Schlafzimmer, Wohnzimmer
Abriebklasse 4 – stärkere Beanspruchung
Privater Wohnbereich: Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer, Küchen, Dielen, Flure, Treppen
Gewerblicher Bereich: Verkaufsräume, Hotels, Schulen, Sanitär- und Therapiebereiche in Krankenhäusern und Praxen
Abriebklasse 5 – starke Beanspruchung
Privater Wohnbereich: Wohn-, Ess- und Arbeitszimmer, Küchen, Dielen, Flure, Treppen, Terrassen und Balkone
Gewerblicher Bereich: Verkaufsräume, Hotels, Schulen, Sanitär- und Therapiebereiche in Krankenhäusern und Praxen, Restaurants, Banken, Autohäuser
Die Trittsicherheit wird in zwei Trittsicherheitsklassen kategorisiert.
Die Stufen der Rutschsicherheit in Bereichen die mit Schuhen betreten werden, bewegen sich zwischen R9 bis R13, wobei R9 für die geringste und R13 für die höchste Anforderung steht. Der Barfußbereich wird hingegen in die Kategorien A (geringe Anforderung), B (mittlere Anforderung) und C (hohe Anforderung)
unterteilt.
Während im gewerblichen Bereich teilweise bestimmte Trittsicherheitsklassen vorgeschrieben sind, gibt es für den privaten Bereich keine konkreten Vorschriften. Für Räume mit Rutschgefahr, wie Bäder oder Küchen, sollten Trittsicherheitsklassen ebenfalls berücksichtigt werden.
Beim Fliesenkauf steht „1.Ware“ für qualitativ einwandfreie Ware. Diese Qualitätskennzeichnung garantiert, dass die Maße (Länge und Breite, Rechtwinkligkeit sowie Geradheit der Kanten) der Fliesen normgerecht sind.
Außerdem unterliegen der Qualitätsprüfung auch optischen Mängel, wie Glasurfehlstellen, Glasurpickel oder Oberflächeneinschlüsse. Bei Fliesen 1.Sorte dürfen maximal 5 % der Ware nicht der Norm entsprechen.
Keiner Norm unterliegt hingegen die sog. Mindersorte.
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